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Pfarrdechant begeht Priesterjubiläum in Corvey

By 29. Juni 2024Juli 15th, 2024No Comments

Am Ort, der ihm am Herzen liegt – Corvey – hat Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek eine herzliche Würdigung seines Wirkens erfahren.  Anlass was ein besonderes Jubiläum. Vor 25 Jahren ist der Seelsorger zum Priester geweiht worden. Heute leitet er den Pastoralverbund Corvey mitsamt dem namensgebenden Weltkulturerbe.

Philatelist Ditmar Fischer (rechts) hat für Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek zum Silbernen Priesterjubiläum ein Erinnerungsblatt gestaltet.

Philatelist Ditmar Fischer (rechts) hat für Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek zum Silbernen Priesterjubiläum ein Erinnerungsblatt gestaltet.

Das Silberne Priesterjubiläum feierte der Geistliche gemeinsam mit Weggefährten im Anschluss an den alljährlichen Gottesdienst zu Ehren Johannes’ des Täufers. Die Heilige Messe mit Vertreterinnen und Vertretern der Gremien des pastoralen Raumes am Hochfest der Geburt des Glaubenszeugens und Wegbereiters Christi, dem Johanni-Tag am 24. Juni, hat in der ehemaligen Benediktinerabtei Corvey Tradition. Dechant Josef Schürmeyer († 2005) hatte sie begründet. „Er war mein erster Pfarrer“, erinnert sich Dr. Krismanek an seine Vikarszeit von 1999 bis 2002 in St. Peter und Paul Höxter. „Ich hätte nie gedacht, dass ich in den Kreis Höxter zurückkehren, die Nachfolge von Josef Schürmeyer antreten und auch seine Johanni-Tradition in Corvey aufgreifen würde“, sagt er heute.

Bescheiden, geradlinig, zielorientiert

Mit Pastor Jonas Klur (links) und Pastor Anton Honisch zelebrierte Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek für Eucharistiefeier.

Mit Pastor Jonas Klur (links) und Pastor Anton Honisch zelebrierte Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek für Eucharistiefeier.

Das tut der aus Geseke stammende Geistliche mit Herz und Überzeugung. Und mit der ihm eigenen Bescheidenheit. Sich als Person ins Licht zu rücken, ist seine Sache nicht. Daher war es einem wichtigen Wegbegleiter des Pfarrdechanten, Brigadegeneral a.D. Josef Kowalski, am Johannitag in Corvey ein Anliegen, Krismaneks Wirken zu würdigen.

Als geschäftsführender Vorsitzender des Kirchenvorstandes der Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus Corvey arbeitet Kowalski eng mit dem Pfarrdechanten zusammen. Denn die kleine Gemeinde verantwortet mit dem Weserkloster ein Denkmal von Weltrang. Und tut alles, um diesen Leuchtturm der Christenheit einem großen Publikum zeitgemäß und würdig zu erschließen.

Diese besondere Herausforderung nehmen der Pfarrdechant und der Kirchenvorstand Seite an Seite mit Tatkraft an und schauen zehn Jahre nach der Welterbeanerkennung 2014 auf viel Erreichtes zurück. Aus dem gedeihlichen, von gegenseitiger Verlässlichkeit geprägten Miteinander heraus beschrieb Josef Kowalski den Geistlichen anlässlich seines Silbernen Priesterjubiläums als „bescheiden, nie seine Person in den Vordergrund stellend, aber stets geradlinig, zielorientiert und sorgfältig“.

Richtiger Mann am richtigen Platz

Krismanek sei ein Macher. Und auch ein Glaubenstäter und beseelter Priester, der sich von früh bis spät für den pastoralen Raum einsetzt. Kurzum: „Als Leiter des Pastoralverbunds Corvey ist er der richtige Mann am richtigen Platz.“ Der nicht enden wollende Beifall der Gäste unterstrich diese würdigende Quintessenz Josef Kowalskis.

Domorganist Corveys Dominik Balduin und die neu gegründete Schola Canta voce mit Franziska Dumke (von links), Steffi Beverungen, Verena Zimmermann und Annika Winkler machten dem Pfarrdechanten Dr. Hans-Bernd Krismanek zum Silbernen Priesterjubiläum eine große Freude.

Ditmar Fischer, leidenschaftlicher Philatelist aus Stahle, ist mit seiner Idee einer Gedenkmünze zum 1200-jährigen Bestehen der Benediktinerabtei Corvey beim Pfarrdechanten auf offene Ohren gestoßen. Die Silbermünze war ein voller Erfolg. Sie ist Botschafterin des Jubiläums. In Erinnerung daran hat Ditmar Fischer für den Geistlichen zum 25-jährigen Priesterjubiläum ein Gedenkblatt entworfen und ihm beim Empfang nach der Johanni-Messe im Gartencafé Corvey überreicht.

Zu den Gästen des Abends gehörten auch der ehemalige Vikar und heutige Pastor im pastoralen Raum südliches Siegerland, Jonas Klur, und der frühere Lüchtringer Pfarrer Anton Honisch. Sie hatten die Eucharistiefeier in der ehemaligen Abteikirche zusammen mit dem Jubilar zelebriert.

Schola beeindruckt bei erstem Auftritt

Eine glanzvolle Premiere hatte an dem festlichen Anlass auch die von Corveys Domorganist Dominik Balduin begründete Schola „Canta voce“. Auf der prachtvollen Orgelempore der barocken Abteikirche gaben die Sängerinnen erste Kostproben ihres Anliegens, geistliches Liedgut bei Andachten und Gottesdiensten neu zu interpretieren. Pfarrdechant Krismanek und die Gäste waren beeindruckt.

In der ehemaligen Abteikirche hatten sich Weggefährten des Jubilars zum Gottesdienst versammelt.

Der geschätzte Geistliche hatte seinen Weg mit dem Studium in Paderborn und Freiburg begonnen. Nach der Priesterweihe 1999 promovierte er 2010 über Cyrill von Alexandrien (376-444) und seine Briefe. Nach der ersten Vikarstelle in Höxter war die St.-Bonifatius-Gemeinde Paderborn seine nächste Station (2002 bis 2006).

In St. Marien in Salzkotten wirkte er von 2006 bis 2012. Dann führte der Weg ihn zurück in den Kreis Höxter, zunächst nach Ottbergen. Seit 2016 leitet Hans-Bernd Krismanek nun den Pastoralverbund.

Verkündigung steht im Mittelpunkt

Die Leitlinie seines seelsorgerischen Wirkens erschließt sich aus dem Weihespruch, den er in seinen Freiburger Studientagen ausgewählt hat: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt.“

Diese Maßgabe aus dem ersten Petrusbrief stellt die Verkündigung ins Zentrum. In ihrem Sinne möchte der Pfarrdechant das, was er hofft und glaubt, den Menschen nachvollziehbar vermitteln.

Im Zentrum dieses Glaubens steht, so Dr. Krismanek, die „Gewissheit, dass Gottes Wille – das Gute – sich am Ende durchsetzen wird“. Dieser Wille wirke schon in der Gegenwart. Menschen, die sich anderen zuwenden, die Schwächeren helfen und sich für deren Rechte einsetzen, ahmen die Zuwendung Gottes nach.

Der Johanneschor, Herzkammer des Welterbes, ist nach Johannes dem Täufer benannt. Zum Hochfest seiner Geburt wird in Corvey alljährlich eine Heilige Messe gefeiert.

Der Johanneschor, Herzkammer des Welterbes, ist nach Johannes dem Täufer benannt. Zum Hochfest seiner Geburt wird in Corvey alljährlich eine Heilige Messe gefeiert.

Diese Grundhaltung im Miteinander habe letztendlich auch eine politische Relevanz. Die Kirche sei ein Ort, der für das, was Jesus gelebt und gepredigt hat, eine Gemeinschaft stiftet und die Menschen zur Verkündigung ermutigt. An seinem Platz, dem Pastoralverbund Corvey, bringt der Jubilar diese hoffnungsstiftende Wirkung zum Leuchten.

Corvey als Ort des Glaubens mit Leben erfüllen

Als kraftspendenden Ort des Glaubens möchte Pfarrdechant Krismanek auch Corvey mit Leben erfüllen. In der Vermittlung dessen, was die ehemalige Benediktinerabtei zum Welterbe adelt, legt er immer auch großen Wert auf die geistliche Dimension des bedeutenden Vermächtnisses der Mönche. Auch Kirchenvorstand Josef Kowalski ist es ein Herzensanliegen, die Menschen mit der Substanz und Seele Corveys vertraut zu machen.

Dieses gemeinschaftliche Anliegen spiegelte sich im hochkarätigen Programm des Jubiläumsjahres zum 1200-jährigen Bestehen des Weserklosters wider. Dieses dokumentiert die von der Kirchengemeinde herausgegebene, im Verlag Jörg Mitzkat erschienene Festschrift.

Nach den Jubiläumsfeierlichkeiten folgte in Corvey ein Highlight auf das andere. Die neu konzipierte Dauerausstellung ist an den Start gegangen, zum zehnten Jahrestag der Welterbe-Anerkennung feierte der Film auf der intelligenten Glaswand zwischen Westwerk und Abteikirche eine fulminante Premiere.Der Johanneschor erlebt schon seit 2023 im Rahmen von Führungen mithilfe einer Mixed-Reality-App eine virtuelle Renaissance.

Die neuen Angebote führen Corvey ins digitale Zeitalter und sind ein Meilenstein in der jüngeren Geschichte dieses Leuchtturms. Pfarrdechant Dr. Krismanek und Kirchenvorstand Josef Kowalski bleiben in ihrer bewährten Zusammenarbeit am Ball, was die Fortentwicklung der Welterbestätte angeht.

Zum Priesterjubiläum wünschen die Menschen im Corveyer Land dem Pfarrdechanten alles Gute und Gottes Segen.