Nach der digitalen Initialzündung ist das neu gegründete Netzwerk Corvey jetzt auch analog an den Start gegangen: 40 Teilnehmende aus Forschung, Lehre, Museumsarbeit und Denkmalpflege versammelten sich in Höxter und Corvey. Der interdisziplinäre Kreis repräsentierte Archive, Hochschulen, Bibliotheken, Museen und andere Institutionen.

Geballte Expertise rund um das Weltkulturerbe Corvey: Die Partnerinnen und Partner des neu gegründeten Netzwerks unternahmen beim Auftakttreffen eine Exkursion zur ehemaligen Benediktinerabtei an der Weser. Foto: Kirchengemeinde Corvey
Schon der Ort der ersten Begegnung war ein Statement. Denn das Auftakt-Treffen des deutschlandweiten Netzwerks begann im Ratssaal des Historischen Rathauses in Höxter – der Stadt, die das einzige Welterbe Westfalens beheimatet und historisch wie aktuell eng mit Corvey verflochten ist.
„Geballte Fachlickheit in unserer Stadt“
Diese Verbundenheit liegt Bürgermeister Daniel Hartmann am Herzen, wie er bei der Begrüßung der „geballten Fachlichkeit in unserer Stadt“ betonte. Daher freue er sich, dass das Historische Rathaus Ausgangspunkt einer „gemeinsamen Plattform ohne institutionelle Grenzen“ ist.
Für den vom Bürgermeister gewürdigten offenen Austausch zwischen Höxter und der ehemaligen Reichsabtei kommen häufig lehrreiche Impulse aus dem Stadtarchiv: Dessen langjähriger Leiter Michael Koch schlägt bei seiner Forschungsarbeit immer wieder Brücken nach Corvey – oft in enger Kooperation mit der Stadtarchäologie.

Dr. Holger Kempkens (von rechts), Professor Dr. Mechthild Black-Veldtrup, Michael Koch und Annika Pröbe haben das Netzwerk begründet.
Um dieses Miteinander im Interesse der Corvey-Forschung auszuweiten und zu bündeln, hat der Historiker nun das Netzwerk mit ins Leben gerufen. Zum Kreis der Ideengeber gehören auch Annika Pröbe, Standortleitung für das Weltkulturerbe karolingisches Westwerk und Abteikirche Corvey, Professor Dr. Mechthild Black-Veldtrup, Leiterin der Abteilung Westfalen des Landesarchivs NRW, sowie Dr. Holger Kempkens, Direktor des Diözesanmuseums Paderborn und Leiter der Fachstelle Kunst im Erzbischöflichen Generalvikariat.
Rundgang erfüllt Kloster mit (erzähltem) Leben
Professorin Mechthild Black-Veldtrup moderierte die Gesprächsrunde im Ratssaal, die sofort von der angenehmen Atmosphäre eines kollegialen Austausches geprägt war. Diese zog sich durch bis nach Corvey, wo einzelne Teilnehmende beim Rundgang aus ihren profunden Kenntnissen heraus die Abtei und das 822 begonnene Jahrtausend der Mönche sowie die vom Kloster aus gegründete, 1265 wüst gefallene Stadt Corvey im Weserbogen mit (erzähltem) Leben erfüllten.
Das ging gleich los, als Stadtarchäologe Ralf Mahytka die Gäste zu aktuellen Fundstellen vor der Westfassade des Schlosses führte. Dort erwies sich ein Kopfloch für unterirdische Fernwärme-Rohrleitungen als Fenster ins Mittelalter. Ein angeregter Austausch ergab sich spontan mit dem verdienten Corvey-Forscher Professor Dr. Hans-Georg Stephan. Der Mittelalterarchäologe hob bei Grabungskampagnen auf der Klosteranlage und auf dem Gelände der versunkenen Stadt Corvey am Weserbogen wahre Schätze. Den Standort der Marktkirche, zur Landesgartenschau 2023 als Grundriss angedeutet und seither genutzt für die Attraktionen des Archäologischen Parks auf den Spuren der Stadt, fand Hans-Georg Stephan ebenso wie das Operationsbesteck des berühmten Chirurgen von der Weser.

Mittelalterarchäologe Professor Dr. Hans-Georg Stephan (links) wies im Remtergarten auf eine von ihm entdeckte frühe Schiffslände in der Nordostecke des Klosterareals hin.
Innerhalb der Klostermauern – im heutigen Remtergarten – wies der Forscher beim Rundgang der Netzwerkpartner auf eine von ihm entdeckte frühe Schiffslände ganz in der Nordostecke des Klosterareals, dem späteren Standort der Werneburg, hin. Ebenfalls gefundene Großpflanzenreste „liefern Aufschluss über die Vegetation des 9. Jahrhunderts“.
Im Umfeld Corveys wurde Wein angebaut
Damals sei im Umfeld Corveys Wein angebaut worden. „Das können wir belegen“, so Stephan. Die Gründermönche aus Corbie hätten 822 damit begonnen, Knowhow des Mittelmeerraums ins Land der Sachsen zu transferieren. Die Schiffslände im Nordosten ist im 9. Jahrhundert wohl schon wieder verfüllt worden, sagte der Corvey-Forscher.
Die Erdbewegungen zur Gartenschau – als aus der Weihnachtsbaumplantage der Remtergarten wurde – haben aktuell zu spannenden Entdeckungen geführt, berichtete Stadtarchäologe Ralf Mahytka beim Besuch der Netzwerkpartner. Zahlreiche mittelalterliche Gräber mit sterblichen Überresten und eine 40 Meter lange, völlig unbekannte Friedhofsmauer traten zutage, dazu eine gut erhaltene Kellermauer.
Die Erkenntnisse lassen Rückschlüsse über die Größe des Friedhofsareals zu. Und der Baubefund des Steinkellers weist auf ein Ost-West-ausgerichtetes Kirchengebäude hin. „Wir wissen, dass dieses zur Pfalz gehörte“, verwies Stadtarchivar Michael Koch auf den südlich der Kirche gelegenen Königspalast und das Laienhospital mit der Gertrudiskapelle, die auch ‚Capella Regia’, Königskapelle, genannt wird.
Sensationelle Entdeckungen
Der angeregte Austausch über sensationelle Entdeckungen ließ beim Besuch des Remtergartens die als Bodendenkmal erhaltene Civitas, den mittelalterlichen Klosterbezirk, ein wenig aufblühen.
Der Boden schützt und bewahrt die erhaltene Bausubstanz. Wie diese möglichst zerstörungsfrei weiter erforscht werden kann, erläuterte Dr. Andreas Wunschel, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachreferat Mittelalter- und Neuzeitarchäologie der LWL-Archäologie in Münster, in der Gesprächsrunde. Sowohl im heutigen Remtergarten als auch in der Stadtwüstung haben Fachleute des LWL für ihre Untersuchungen Bodenradar eingesetzt. Diese schonende Methode ist heute das Tool der Wahl – ergänzt mit punktuellen Grabungen zur Entnahme von Proben.

Im Domänenhof ließ Dr. Fred Kaspar, Münster, ehemaliger Referent bei der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, Corvey als ökonomischen Großbetrieb der Neuzeit betriebswirtschaftlich aufleben.
Vereint in dem Wunsch, weitere Erkenntnisgewinne über das Klosterareal zu gewinnen, setzte die Gruppe ihren Rundgang fort. Immer wieder wussten Teilnehmende aus dem Kreis Interessantes zu Corvey zu berichten. Im Domänenhof beispielsweise ließ Dr. Fred Kaspar, Münster, ehemaliger Referent bei der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, Corvey als ökonomischen Großbetrieb der Neuzeit betriebswirtschaftlich aufleben.
Adelskultur im Mönchsgewand
Die Mönche haben, wie er berichtete, auch im 17. Jahrhundert noch wie im Mittelalter Kapital in Grund und Boden angelegt und von den Erträgen gelebt. Das Land drumherum hat der Konvent an Bauern abgegeben. Diese Pächter mussten nicht nur den Zehnten abgeben, sondern pro Person 24 Tage im Jahr Arbeit leisten. Hochgerechnet auf die Zahl der Pächter, hielten sich die eigenen Personalkosten des Klosters also in Grenzen. Auch für den Neubau der Kirche nach dem Dreißigjährigen Krieg sind die dienstpflichtigen Landpächter herangezogen worden, berichtete Dr. Kaspar, sodass Baukosten nur für Material und Spezialisten wie Steinmetze anfielen.
Auf dem im 18. Jahrhundert gebauten Domänenhof war, so Fred Kaspar vor Ort, das Brauhaus am ökonomischsten: Das Getreide aus Zehntabgaben und eigenem Anbau wurde kaum verkauft, sondern für den eigenen, einträglichen Bier- und Branntweinverkauf genutzt. Das Leben der Ordensmänner in Drei-Zimmer-Appartements und mit viel Personal entsprach in dieser Zeit einer „Adelskultur im Mönchsgewand“. Und er gab Einblicke in die luxuriösen Ferien, die sich die Mönche im 18. Jahrhundert auf ihren Vorwerken genehmigten – Erkenntnisse aus den erhaltenen Corveyer Rechnungen.

Im Johanneschor des karolingischen Westwerks stellte Standortleitung Annika Pröbe (links) den Netzwerkpartnerinnen und -partnern die digitale Renaissance der ursprünglichen Ausgestaltung dieses besonderen Sakralraums auf dem Bildschirm von Tablets vor. Die Geräte sind im Rahmen von Führungen im Einsatz.
Aus diesem lebendig geschilderten Abschnitt der Wirtschaftsgeschichte des Klosters führte der Rundgang der Netzwerkpartner zurück zu den Wurzeln, ins karolingische Westwerk, aber dort zunächst direkt in die Gegenwart. Die digitalen Angebote der Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus galt es kennenzulernen. Die Tablet-Führungen im Johanneschor und die Filmprojektion auf der intelligenten Glaswand in der Erdgeschosshalle machen Corvey-Gäste zeitgemäß und fesselnd mit der Bedeutung und Geschichte dieses Flaggschiffs unter den Kulturdenkmälern Westfalens vertraut.
Reliquienschatz unter der Lupe
Corveys Reliquienschatz hatte Professor Dr. Hedwig Röckelein, Göttingen, ins Gespräch gebracht. Sie stellte ein in Trägerschaft der Kirchengemeinde Corvey und des Diözesanmuseums Paderborn geplantes Projekt zur Untersuchung der Corveyer Bestände vor. Das Kloster an der Weser hatte im Mittelalter einen reichen Schatz an Reliquien angehäuft, „von dem große Teile im Dreißigjährigen Krieg zerstört oder geraubt wurden“, erläuterte Professor Röckelein. Ein silberner karolingischer Schrein für die 836 von St. Denis bei Paris nach Corvey übertragenen Reliquien des heiligen Vitus „muss nach wie vor als verloren gelten“.
Der tatkräftige Fürstbischof Münsters und Administrator Corveys von 1661 bis 1678, Christoph Bernhard von Galen, hat sich nach dem Dreißigjährigen Krieg systematisch um den Aufbau eines neuen Reliquienschatzes bemüht und aus Corveyer Propsteien und Prioraten sowie aus befreundeten Klöstern Ersatz beschafft, berichtete Hedwig Röckelein. Zugute kam ihm auch, dass protestantische Landesherren bereit waren, Reliquien abzugeben, die nach der Reformation für sie keine Bedeutung mehr hatten.

Standortleitung Annika Pröbe erfasst zurzeit den Gesamtbestand der Corveyer Reliquien in einer Datenbank. Beim Auftakttreffen stellte sie die digitale Plattform des Netzwerks vor.
Standortleiterin Annika Pröbe ist zurzeit dabei, den heutigen Gesamtbestand in einer Datenbank zu erfassen. Außerdem gilt es, ein Konvolut mit Knochen, Cedulae (Pergamentstreifen bzw. Papierzettelchen mit dem Namen des Heiligen), Authentiken und frühen Reliquienstoffen zu bestimmen. Es ist in der Benediktuskapelle hinter der Sakristei der Abteikirche in einem Holzkasten aufbewahrt und soll aus dem karolingischen Hochaltar stammen.
Restauratorin stellt Forschungsprojekt vor
Das will Hedwig Röckelein nun untersuchen lassen. Auch sind für die aus der Gründungszeit Corveys stammenden Reliquien der Patrone Stephanus und Vitus sowie der Heiligen Mercurius und Liuttrud Altersbestimmungen der Knochen vorgesehen. Das Haupt des Heiligen Ansgar, das im 17. Jahrhundert nach Corvey kam, soll ebenfalls anthropologisch untersucht werden.
Was Ergebnisse betrifft, „müssen wir uns ein paar Jahre gedulden“, sagte Hedwig Röckelein. Das Projekt steht noch ganz am Anfang. „Wir sind gerade dabei, Fördergelder einzuwerben, um einen finanziellen Grundstock zu haben“, berichtete der Direktor des beteiligten Diözesanmuseums Paderborn, Dr. Holger Kempkens.

Karen Keller (Mitte), restauratorische Fachbauleitung, erläuterte in der Erdgeschosshalle des karolingischen Westwerks ein Forschungsprojekt an mehr als 1000 Jahre alten Wandmalereifragmenten.
Auf der Suche sind in Corvey auch Restauratoren: Sie spüren schädigende Einflüsse auf die erhaltenen Überreste der karolingischen Wand- und Gewölbemalereien im Westwerk auf. Karen Keller, die die restauratorische Fachbauleitung für das Westwerk und die barocke Abteikirche innehat, stellte beim Netzwerktreffen ein gemeinsames Forschungsprojekt unter der Regie der LWL-Denkmalpflege vor: Fachleute unterschiedlicher Disziplinen nehmen die einzigartigen, mehr als 1100 Jahre alten Wandmalereifragmente akribisch unter die Lupe und untersuchen unter anderem klimaabhängige Schäden. Was zu tun ist, um sie zu sichern und zu erhalten, wollen sie ganzheitlich und nachhaltig ausloten.

Frank Herrmann (links, LWL-Archäologie für Westfalen) ist seit Oktober 2024 mit der Aufarbeitung, Georeferenzierung und Visualisierung sämtlicher Bodeneingriffe der vergangenen 125 Jahre in Corvey betraut. Mit Stadtarchäologe Ralf Mahytka arbeitet er zusammen.
Archäologen dokumentieren Bodeneingriffe
Frank Herrmann (LWL-Archäologie für Westfalen) stellte beim Netzwerktreffen ein weiteres laufendes Projekt vor: Seit Oktober 2024 ist er mit der Aufarbeitung, Georeferenzierung und Visualisierung sämtlicher Bodeneingriffe der vergangenen 125 Jahre in Corvey betraut, um diese Daten auf einer QGIS-Karte zusammenfassen zu können. „Aktuell sind wir bei 97 Bodeneingriffen“, berichtete Herrmann. „Als ich anfing, waren es sieben. Das Projekt wächst.“ Neben der LWL-Archäologie ist auch die Uni Kiel mit an Bord.
Für die ehemalige Abteikirche greifen die Fachleute auf gut ausgearbeitete Pläne wie den der Ausgrabungen von Uwe Lobbedey zurück und ergänzen diesen lediglich durch Grabungen etwa von Wilhelm Effmann, der vor 1900 als erster in der Abteikirche gegraben hat, sowie Wilhelm Rave. Er hat 1947 im Eingangsbereich des Westwerks drei Bestattungen freilegen können. Fritz Sagebiels Fund weiterer Bestattungen aus dem Jahr 1965 wird ebenfalls ergänzt. „So versuchen wir, einen möglichst gesamten Plan zu erstellen, auf dessen Grundlage wir weiter forschen, Forschungsfragen nachgehen und auch neue Forschungsfragen stellen können.“
Der Plan soll außerdem als Grundlage für bautechnische oder archäologische Bodeneingriffe dienen, „Wir wollen ja möglichst die Eingriffe im Weltkulturerbe geringhalten.“ Als Beispiel nannte Herrmann eine Grabung im Remtergarten, die er vor kurzem östlich der Abteikirche durchführen konnte. Dort wurden zwei Bestattungen exhumiert. „Auf Grundlage des vorliegenden Plans konnte ich die Geodaten abgreifen, vor Ort abstecken und den Eingriff so gering wie möglich halten, um die beiden Bestattungen zu bergen.“
Historische Kommission gibt Tagungsband heraus
In der untergegangenen Stadt Corvey wird demnächst ebenfalls möglichst zerstörungsfrei weiter geforscht. Geplant sind Bodenabträge. „Diese haben wir auf der Basis einer Grundlagenkarte mit aktuell bekannten Befunden geplant“, erläuterte Frank Herrmann. Der den Archäologiepark begleitende Stadtarchäologe Ralf Mahytka betreut dieses Vorhaben. Auf die Ergebnisse sind alle gespannt.

Stadtarchivar Michael Koch ist Mitherausgeber des Tagungsbandes zum gemeinsamen wissenschaftlichen Symposium „1200 Jahre Kosmos Corvey“.
Archive und Bibliotheken setzen derweil ihre fachliche Zusammenarbeit fort, die aber noch vertieft werden kann, berichtete Professor Dr. Mechthild Black-Veldtrup beim Netzwerktreffen. Die Historische Kommission für Westfalen, ein wissenschaftliches Gremium des LWL, und der Verein für Geschichte und Altertumskunde geben in Kürze den Tagungsband zum gemeinsamen wissenschaftlichen Symposium „1200 Jahre Kosmos Corvey“ heraus.
Bei dieser 2022 zu 1200jährigen Gründungsjubiläum durchgeführten Tagung beschäftigten sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler drei Tage lang mit der monastischen Kultur, der früheren Stadt und der Einbindung des Klosters in europäische Kontexte. Herausgeberin Mechthild Black-Veldtrup lobte in der Rückschau die hervorragende Zusammenarbeit auch mit Höxters Stadtarchivar Michael Koch, der zudem als Mitherausgeber des Tagungsbandes fungiert.
Austausch soll Raum für Ideen geben
Diese wird auch im neu begründeten Netzwerk fortgesetzt. Dessen Online-Plattform stellte Corveys Standortleitung Annika Pröbe vor. Die Historikerin betreut das Netzwerk samt Internetauftritt und bringt eine wichtige Intention des Zusammenschlusses auf den Punkt: „Der Austausch untereinander soll Raum für neue Ideen geben und allen Corvey-Interessierten einen Einblick in aktuelle Forschungen und Fragestellungen bieten.“ Dazu sollen Experten-Wissen, Forschungen und aktuelle Fragestellungen gebündelt werden.

Dr. Holger Kempkens signalisierte das große Interesse des Erzbistums und der Kirchengemeinde am Netzwerk.
Mit dem Netzwerktreffen in Höxter und Corvey ist der Anfang gemacht. Dr. Holger Kempkens signalisierte das große Interesse des Erzbistums und der Kirchengemeinde an dieser Plattform. Um den Erhalt des kulturellen Erbes in Corvey sei die kirchliche Seite sehr bemüht. Das spiegele sich auch im finanziellen Engagement des Erzbistums für restauratorische Maßnahmen, für die multimediale didaktische Erschließung des Westwerks und auch für die vor zwei Jahren eröffnete neu konzipierte Dauerausstellung der Schätze der Kirchengemeinde in den Räumen des Schlosses wider. Diese rückt den barocken Kirchenschatz Corveys in ein neues Licht. Personell engagiere sich das Bistum mit der Stelle der Standortleitung, die die Historikerin Annika Pröbe ausführe.
Für das nun ins Leben gerufene Netzwerk hob Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek beim Auftakttreffen die Unterstützung der Kirchengemeinde hervor. „Es ist uns ein Anliegen, dass auch in den nächsten Jahren wissenschaftlichen Fragestellungen nachgegangen wird, viele unterschiedliche Disziplinen zusammenkommen, miteinander diskutieren und die Forschung weiter vorantreiben.“
Prägendes Signal für das Gemeinwesen
Auf die Mission der Gründermönche von 822 zurückschauend, betonte der Geistliche, dass sie das Evangelium und das zentrale Gebot der Nächstenliebe verkündeten. Die Solidarität von heute gehe auch auf dieses biblische Gebot zurück. Daher sei von Corvey ein für das Gemeinwesen prägendes Signal ausgegangen. Die Glaubensbotschaft des Evangeliums ins Heute zu bringen – diesem Anliegen der Kirchengemeinde diene auch das neue, moderne Osterbild des Hochaltars der ehemaligen Abteikirche.
Somit konnten de Initiatorinnen und Initiatoren insgesamt auf einen gelungenen Tag zurückblicken, bei dem sich bereits viel fachlicher Austausch und zahlreiche neue Kontakte und Vernetzungen der Teilnehmenden ergeben haben.