Am Morgen des Ostermontags ist Papst Franziskus ins Haus des Vaters zurückgekehrt. Diese Nachricht aus dem Vatikan erfüllt die Menschen im Corveyer Land mit tiefer Trauer.

Neben der Osterkerze erinnert in der ehemaligen Abteikirche Corvey ein Portrait an den verstorbenen Papst. Das Gebet unter dem Foto können die Menschen sprechen. Über einen QR-Code gelangen sie zum digitalen Kondolenzbuch des Erzbistums. Fotos: Kirchengemeinde Corvey/Sabine Robrecht
Weniger als 24 Stunden vor seinem Tod hatte der Pontifex sich noch mit letzter Kraft der Welt gezeigt und den Menschen auf der Benediktionsloggia des Petersdoms den österlichen Segen „Urbi et orbi“ gespendet. Seine letzte Osterbotschaft klingt jetzt besonders nach: Seit der Auferstehung Jesu sei die Hoffnung keine Illusion mehr. „Dank dem gekreuzigten und auferstandenen Christus trügt die Hoffnung nicht.“
Diese Hoffnung ist nun das Vermächtnis des verstorbenen Papstes. Er hatte sie auch zum Leitmotiv des Heiligen Jahres gemacht. Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek, Leiter des Pastoralverbunds Corvey, bittet die Menschen, für Franziskus zu beten. „Möge er im Himmlischen Jerusalem seine ewige Heimat und seine ewige Erfüllung finden“, betont der Geistliche.
Irdisches Abbild der Himmelsstadt
Dieser Wunsch führt uns in Gedanken in den Johanneschor des karolingischen Westwerks der Welterbestätte Corvey. Denn die Architektur der Emporenkirche legt die Vision des Himmlischen Jerusalems aus der Offenbarung des Johannes aus. Vor beinahe 1200 Jahren haben die Mönche der Benediktinerabtei am Weserbogen dieses irdische Abbild der Himmelsstadt geschaffen.
Vom Himmlischen Jerusalem hat Papst Franziskus oft gepredigt. Von seinem Tod hat Pfarrdechant Krismanek am Ostermontagmorgen im Autoradio erfahren. Der Geistliche war gerade auf dem Weg nach Lüchtringen zur Heiligen Messe.
Der Papst sei immer für eine Überraschung gut gewesen, sagt Dr. Krismanek. Gleich bei seinem Amtsantritt am 13. März 2013 habe er die Menschen überrascht, indem er die Menge auf dem Petersplatz mit einem schlichten „Buona Sera“ begrüßte.
Pfarrdechant ruft zum Gebet für verstorbenen Papst auf
Schon damals habe Franziskus direkt nach seinen so herzlichen Begrüßungsworten die Bitte geäußert, für ihn zu beten. „Mögen wir das jetzt auch tun“, bekräftigte Pfarrdechant Krismanek diesen Wunsch des Pontifex und hat Bilder im Kopf
Auf das Wirken Franziskus‘ für die katholische Kirche und die Welt schauen die Menschen weltweit mit großer Dankbarkeit zurück. Pfarrdechant Krismanek würdigte den Papst als zugewandt, die Probleme des globalen Südens in den Blick nehmend. Franziskus habe die Armen, für die er sich einsetzte, in den Slums besucht und aus eigener Anschauung gewusst, wie es vor Ort aussieht. „Er ist an die Brennpunkte gegangen und hat selber mit im Schlamm gestanden.“ Der Pfarrdechant hat, als er diese Wertschätzung ausspricht, Bilder von Franziskus im Messgewand mit gelbem Regencape vor Augen – umringt von Menschen, die im Elend leben und aus dem Besuch des Papstes und seiner Herzlichkeit und Nähe Hoffnung schöpfen. Als Erinnerer und Mahner habe er seine Stimme erhoben – für Benachteilige, Ausgegrenzte, soziale Gerechtigkeit, die Bewahrung der Schöpfung und auch für einen gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine.
Seelenamt in St. Peter und Paul Höxter
Am kommenden Samstag, 26. April, wird Papst Franziskus beigesetzt. In den pastoralen Räumen des Erzbistums Paderborn feiern die Gläubigen am Vorabend jeweils ein zentrales Seelenamt für den Verstorbenen. In Höxter beginnt das Seelenamt am Freitag um 18.30 Uhr in der St.-Peter-und-Paul-Kirche. In Corvey und St. Nikolai erinnert ein Portrait an Franziskus. Über einen QR-Code unter dem Foto gelangen die Menschen direkt zum digitalen Kondolenzbuch des Erzbistums.