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Die neue Dauerausstellung in Bildern

By 21. März 2024März 26th, 2024No Comments

Die neu konzipierte Dauerausstellung in den Räumen des Schlosses lässt die Gäste mit allen Sinnen in das Jahrtausend der Mönche eintauchen. In diesem Beitrag lassen wir Bilder sprechen und unternehmen einen Foto-Rundgang zu herausragenden Exponaten und Inszenierungen.

Geradezu magisch startet die Ausstellung: Um die Inschrifttafel aus der Gründungszeit Corveys mit ihrer antikisierten glanzvollen Goldschrift herum öffnet sich der Himmel – und macht im Zusammenspiel mit der Übersetzung der Textbotschaft die große Ambition der Mönche spürbar, im irdischen Hier und Jetzt schon einmal Eindrücke vom Himmlischen Jerusalem aus der Offenbarung des Johannes zu vermitteln.

Als Dauerleihgabe der LWL-Archäologie sind vergoldete Kupferbuchstaben einer heute verlorenen Inschrift aus der ersten Bauphase der Kirche für die Ausstellung nach Corvey zurückgekehrt. Sie sind die einzigen ihrer Art nördlich der Alpen.

In diesem Palmettfriesfragment aus der 1665 abgerissenen Klosterkirche der Benediktinerabtei Corvey zeigt sich die Hinwendung karolingischer Handwerker zur Formensprache der Antike.

Zwei Platten eines Akanthusfrieses (9. Jahrhundert) sind eindrucksvoll ins Licht gesetzt worden. Es handelt sich wahrscheinlich um Teile eines Wandfrieses.

Ausstellungsarchitekt Ludger Schwarze-Blanke erläutert die Inszenierung der Fragmente des kostbaren Wellenrankenfrieses, die in der Zeit vor 844 die Untergeschossdecke der Scheitelkapelle des Gründungsbaus der Klosterkirche schmückten. Sie sind jetzt im Kapitelsaal nicht mehr nur im Original zu sehen, sondern als Gesamtinszenierung der räumlichen Situation unterhalb einer freischwebenden Deckenscheibe. Diese vermittelt eine plastische Vorstellung von der Raumwirkung des Deckenschmucks.

Blick in den ehemaligen Kapitelsaal. Die Visualisierungen der karolingischen Klosterkirche, hier das Westwerk als Dreiturmanlage, korrespondieren mit dem Modell.

Im Stillen Winkel leuchtet die monastische Geschichte des Klosters Corvey in eindrucksvollen Filmbeiträgen auf. Der Blick der Gäste wird sich auch auf diese Darstellung richten. Sie zeigt das Westwerk nach seinem Umbau von der Dreiturm- zur Zweiturmfassade unter Wibald von Stablo 1146 bis 1158.

In vier Räumen am Äbtegang führt die Reise ins Goldene Zeitalter.

Ein herausragendes Exponat im ersten Raum ist diese Grundrisszeichnung der karolingischen Kirche vor ihrem Abriss, zu der sich der Corveyer Administrator Christoph Bernhard von Galen zwischen 1663 und 1665 entschlossen hatte. Das Original aus der Fürstlichen Bibliothek wird aus konservatorischen Gründen nur einige Wochen gezeigt und dann durch ein Faksimile ersetzt.

Reliquienschrein des heiligen Vitus aus der Zeit um 1600.

Die eigens restaurierten Reliquienbüsten der Schutzpatrone St. Stephanus (vorne) und St. Vitus künden von der Heiligen- und Reliquienverehrung im Kloster Corvey.

Kostebare Paramenten der Kirchengemeinde aus dem Goldenen Zeitalter sind für die Ausstellung restauriert worden.

Der Abtsstab des Florenz von dem Velde von 1702 ist für zwei Jahre aus dem Paderborner Domschatz nach Corvey entliehen worden.

Überwältigung durch Schau und Klang: Die Inszenierung eines prachtvollen barocken Festgottesdienstes ist das fulminante Finale der Ausstellung.

Ideengeber und Kurator einer großen Ausstellung: Professor Dr. Christoph Stiegemann hat die Zeitreise ins Jahrtausend der Mönche inszeniert.