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Neue Dauerausstellung wird mit LEADER-Mitteln gefördert

By 27. Juni 2022Juni 17th, 2023One Comment

Die Rundumerneuerung der Dauerausstellung unter der Regie der Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus Corvey wird mit 237.000 Euro LEADER-Mitteln gefördert. Den entsprechenden Bescheid hat Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl jetzt an Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek übergeben.

Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl übergibt den Förderbescheid an Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek. Foto: Kirchengemeinde Corvey/Sabine Robrecht

Die Ausstellung trägt den Titel „Das Jahrtausend der Mönche – Von der Gründung Corveys bis ins Goldene Zeitalter“. Die Mittelalterabteilung im ehemaligen Kapitelsaal im Ostflügel-Erdgeschoss des Schlosses mit reichen Funden aus der ersten karolingischen Kirche und die Medienstation im Stillen Winkel mit vier Filmen zur Geschichte des Weserklosters von der Gründung bis zum Goldenen Zeitalter wird ab August 2023 für alle Besucherinnen und Besucher bereitstehen. Die Ausstellung zum „Goldenen Zeitalter“ nach dem Dreißigjährigen Krieg in vier Räumen des Ostflügels im Obergeschoss wird mit herausragenden barockzeitlichen Werken wie dem Vitus-Schrein aus dem Besitz der Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus sowie beeindruckenden Inszenierungen zum Saisonstart 2024 die umfassende Erneuerung der Präsentation abrunden.

Die Fördermittel für den Relaunch stammen aus dem LEADER-Fördertopf, der vom Land Nordrhein-Westfalen und der EU zur Unterstützung für ländliche Regionen eingesetzt wird. Die zuwendungsfähigen Gesamtkosten des Projektes beziffern sich auf 364.542 Euro.

„Das Weltkulturerbe Corvey ist ein Aushängeschild für unsere Region. Die neu gestaltete Dauerausstellung fügt sich gut in das 1200-jährige Jubiläum ein – sie verbindet Vergangenheit und Gegenwart. Durch die LEADER-Förderung unterstützen das Land NRW und die EU die Welterbestätte nachhaltig, denn die Ausstellung wird auch langfristig Gäste nach Corvey ziehen”, betont Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl. Die Förderung sei ein weiteres Mosaik in einer Reihe von Maßnahmen, die die Welterbestätte an der Weser zukunftsfähig zu gestalten.

Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek brachte seine Freude über die Unterstützung zum Ausdruck: „Ich bin dankbar, dass durch diese LEADER-Förderung die Neukonzeption unserer Dauerausstellung möglich wird und so die Botschaft der Mönche den Besuchern der Ausstellung auf ansprechende Weise qualitätvoll und nachhaltig im nächsten Jahr wieder nahegebracht werden kann.“

Der Chormantel aus der Zeit um 1720 gehört zur Dauerausstellung und wird zurzeit restauriert. Foto: Ansgar Hoffmann

Auch die Stephanusbüste gehört zu den Exponaten, die in den kommenden Wochen restauriert werden. Foto: Ansgar Hoffmann

In der neugestalteten Ausstellung im früheren Ostflügel des barocken Konventgebäudes vermitteln kostbare Leihgaben der Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus in Kombination mit digitalen Medien einen Eindruck davon, wie die Ordensmänner mit ihrem Glaubensleben die Region und Land und Leute nachhaltig geprägt haben. Einige dieser Exponate sind vor einigen Wochen zur “Frischzellenkur”, also zur Restaurierung, aus ihren Vitrinen ausgezogen.

Professor Dr. Christoph Stiegemann, ehemaliger Chef des Diözesanmuseums Paderborn und Leiter des wissenschaftlichen Kompetenzteams zur Erschließung des karolingischen Westwerks, betreut die Neukonzeption der Dauerausstellung im Schloss federführend und mit maßgeblicher Unterstützung der Kunsthistorikerin Dr. Anne Veltrup aus Münster. Die Präsentation ergänzt sich synergetisch mit den multimedialen Inszenierungen, die ebenfalls unter der Ägide des renommierten Ausstellungsmachers im Westwerk, der Herzkammer des Weltkulturerbes, bald an den Start gehen. Die Welterbestätte stellt sich mit beiden Glanzlichtern über das Jubiläumsjahr hinaus attraktiv auf.

Den Fahrplan der Ausstellung skizziert Professor Stiegemann: Die Reise in das Jahrtausend der Mönche beginnt im südlichen Kreuzgangflügel, im sogenannten Stillen Winkel, im Erdgeschoss mit einer interaktiven Medienwand. Im ehemaligen Kapitelsaal erleben die Gäste unter dem Titel „Auf den Spuren der Steine“ die großartigen Zeugen der frühen Kirchbaugeschichte des Klosters unter anderem mit der Inschriftentafel und der Rekonstruktion der reich ausgemalten Scheitelkapelle mithilfe digitaler Medien und Projektionen. In vier Räumen im Obergeschoss des Ostflügels entfaltet sich dann das „Goldene Zeitalter“ nach dem Dreißigjährigen Krieg. Von dieser barocken Glanzzeit künden die ehemalige Abteikirche und die heutige Schlossanlage. Die Baugeschichte von Kirche und Klosterkomplex, das Leben der Fürstäbte und als Glanzlicht die mediale Inszenierung eines barocken Gottesdienstes gehören zu den Bausteinen der
zeitgemäß und fesselnd gestalteten neuen Dauerausstellung.