Kurz vor der Öffnung der Welterbestätte für einige Tage gewähren die Restauratoren interessante Einblicke in ihre Arbeit zur Sicherung der wertvollen Wandmalereien im Westwerk, die Künstler vor mehr als 1000 Jahren zur Ehre Gottes geschaffen haben und die auch heute noch von den Anfängen der ehemaligen Benediktinerabtei am Weserbogen bei Höxter einen Eindruck vermitteln.
Die Fachleute führen derzeit erste restauratorische Notsicherungsmaßnahmen an den karolingischen Wandmalereien im Erdgeschoss des Westwerks aus. „Hier werden Risse sorgfältig gekittet und Hinterfüllungen von Putzablösungen zur Wiederanbindung der wertvollen Substanz an den Untergrund ausgeführt“, erläutert Karen Keller, die die restauratorische Fachbauleitung im Welterbe innehat.
„Alle Kittungen werden in Farbton und Körnung auf die über 1000 Jahre alte Substanz abgestimmt.“ Die beauftragte Restauratorin Katharina Heiling hat verschiedene Muster von Kalkergänzungsmassen erstellt. Bei einem Vor-Ort-Termin werden diese gemeinsam mit der restauratorischen Fachbauleitung begutachtet und mit dem Original verglichen. Abschließend wählen die Fachleute eine Rezeptur aus.
Vielleicht wecken diese aufschlussreichen Einblicke in die Arbeit der Restauratoren das Interesse daran, die im Erdgeschoss erhaltenen karolingischen Wandmalereien zu sehen. In Kürze besteht dazu die Möglichkeit. Die Welterbestätte öffnet am langen Himmelfahrtswochenende und zu Pfingsten an insgesamt acht Tagen. Kirche, Friedhof und das Erdgeschoss des Westwerks sind von Mittwoch, 20., bis einschließlich Sonntag, 24. Mai, sowie vom 30. Mai bis zum 1. Juni jeweils von 10 bis 18 Uhr für Einzelbesucher geöffnet. Es gelten Mindestabstände, Hygieneregeln und Mundschutzpflicht. Alle Tickets werden im Besucherzentrum verkauft. Weil die Abstände im Treppenhaus nicht eingehalten werden können, bleibt der Johanneschor im Obergeschoss geschossen.
Am Himmelfahrtstag, 21. Mai, feiert die Gemeinde wieder einen öffentlichen Gottesdienst in der ehemaligen Abteikirche. Beginn ist um 8.30 Uhr.