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In Corbie und Höxter künden Fahnen vom Jubiläum

By 23. Juni 2022März 6th, 2024No Comments

Die Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus Corvey kündigt mit Jubiläumsfahnen das 1200-jährige Bestehen der ehemaligen Benediktinerabtei an. An mehreren Standorten des Pastoralverbundes, unter anderem vor der Nikolaikirche in Höxters Innenstadt und natürlich auch in Corvey selbst, wehen sie imposant im Sommerwind.

Vor der Nikolaikirche in Höxters Innenstadt  weht die Jubiläumsfahne. Fotos: Sabine Robrecht

Am gleichen Standort hat die Kirchengemeinde St. Nikolai auch die zweite Jubiläumsfahne platziert.

Ein Motiv zeigt den heiligen Vitus, dessen Reliquien mit ihrer Translatio nach Corvey 836 die Verehrung des jungen Märtyrers in der Region begründet haben. Die zweite Fahne vermittelt einen Eindruck von der besonderen Raumwirkung der Erdgeschosshalle des karolingischen Westwerks.

Die Fahnen bekräftigen unsere Einladung in die Himmelsstadt, als welche die Mönche das Westwerk vor 1200 Jahren erdacht haben. Als irdisches Abbild des himmlischen Jerusalems sollte der Johanneschor den Menschen einen Eindruck von der Herrlichkeit Gottes vermitteln. Diese Intention greift das Jubiläumsmotto von Angelika Gabriel aus Borgentreich, “1200 Jahre Corvey – Wo der Himmel die Erde berührt”, eindrücklich auf.

Die Jubiläumsfahnen künden aber nicht nur im Pastoralverbund Corvey, sondern auch in der Partnerstadt Corbie vom 1200-jährigen Bestehen der ehemaligen Benediktinerabtei im Weserbogen: Jocelyne Lambert, Leiterin des Arbeitskreises Städtepartnerschaft im Heimat- und Verkehrsverein (HVV), hat bei einer Reise in ihre französische Heimat vier Fahnen übergeben.

Fahnen-Übergabe in Corbie: Das Foto zeigt (hinten von links) Jean-Paul Anselme, Präsident des Arbeitskreises, André Vansteene (Vorgänger), Jocelyne Lambert, Abbé Jean-Marc Boissard, (vorne von links) Ludovic Gabrel (Bürgermeister) und Bruno Laloi (stellvertretender Bürgermeister). Foto: privat

Die Jubiläumsbeflaggung in Corbie ist Jocelyne Lambert ein Herzensanliegen. Denn in der Stadt an der Somme liegen die Wurzeln der ehemaligen Reichsabtei und heutigen Welterbestätte bei Höxter. Benediktinermönche aus der 662 gegründeten Abtei in Corbie waren vor 1200 Jahren ausgezogen, um auf Geheiß Ludwigs des Frommen in der Einöde des Sachsenlandes ein neues Kloster zu gründen.

So wie Tochter- und Mutterabtei in den ersten Jahren nach 822 in regem Austausch miteinander standen, besteht heute zwischen Höxter und Corbie eine enge Freundschaft. Die Partnerschaft gehört zu den ältesten grenzüberschreitenden Verbindungen, die nach dem Zweiten Weltkrieg geknüpft wurden. Als sie im Juni 1963 begründet wurde, hatten Frankreichs Staatspräsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer gerade erst den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag (Elysee-Vertrag) unterschrieben.

Wegen der Corona-Pandemie und der Kontaktbeschränkungen lagen die Begegnungen der Freunde in den vergangenen zweieinhalb Jahren auf Eis. Jetzt wollen sie die Beziehungen wieder neu in Schwung bringen. Das Corvey-Jubiläum und das 2023 bevorstehende 60-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft sind willkommene Anlässe.

Jubiläumsflyer in französischer Sprache

Vom 1200-jährigen Bestehen Corveys künden in Corbie nicht nur die Fahnen, sondern auch der von der Kirchengemeinde in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW) herausgegebene Jubiläumsflyer. „Ich habe den Text des Faltblatts übersetzt“, berichtet Jocelyne Lambert. Die französische Auflage liegt nun an verschiedenen Stellen in der Partnerstadt an der Somme aus.

Jocelyne Lambert skizzierte bei ihrem Besuch den Stand der Vorbereitungen für das am 25. September beginnende Jubiläumsjahr in Corvey. Sie gehört der Steuerungsgruppe an, die die Feierlichkeiten unter der Regie von Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek vorbereitet. „Wir sind stolz auf das Jubiläum in Höxter“, signalisierten der langjährige ehemalige Bürgermeister der Stadt Corbie, Alain Babaut, Gemeindepfarrer Abbé Jean-Marc Boissard und der Leiter des Städtepartnerschafts-Arbeitskreises, Jean-Paul Anselme. Jocelyne Lambert bekräftigte die Dankbarkeit darüber, dass Mönche aus Corbie vor 1200 Jahren gekommen sind, um das besondere Kloster an der Weser zu gründen. Zu diesen Gottesmännern der ersten Stunde gehört der heilige Ansgar, der in beiden Pfarrgemeinden – in Corvey und in Corbie – gleichermaßen verehrt wird.

Auch in Corvey selbst künden beide Fahnen weithin sichtbar vom Jubiläum.

Im Sinne seiner Mission, die die frohe Botschaft des Evangeliums in den Norden Europas gebracht hat, liegt Jocelyne Lambert und ihren Weggefährten beider Partnerstädte ein brüderliches und solidarisches Europa am Herzen. Auch angesichts des Angriffskriegs Russlands in der Ukraine sei es wichtiger denn je, für die europäischen Werte und ein friedliches Miteinander Flagge zu zeigen.

Diese Werte begründen die seit 60 Jahren bestehenden freundschaftlichen Bande. Jocelyne Lambert kehrte mit besten Grüßen an Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek und an Bürgermeister Daniel Hartmann aus Corbie zurück. Eine Delegation der Partnerstadt wird zum Festakt zu Beginn des Corvey-Jubiläums am Sonntag, 25. September, anreisen. Das 60-jährige Bestehen der Partnerschaft wird am Himmelfahrtswochenende 2023 in der Stadt an der Somme gefeiert. Die Kirchengemeinde Corbie wird bei dieser Gelegenheit in einem Festgottesdienst in der ehemaligen Abteikirche die Mönche, die von dort aus an die Weser zogen, und den als Apostel des Nordens verehrten heiligen Ansgar würdigen. „Die Planungen für das Fest laufen bereits“, berichtet Jocelyne Lambert aus ihrer Heimat. Im 1792 aufgelösten Benediktinerkloster ist eine öffentlich zugängliche Dauerausstellung der Städtepartnerschaft mit Höxter gewidmet. Auch für die Weserstadt würde Jocelyne Lambert sich wünschen, dass Gastgeschenke, Fotos und andere Dokumente der Partnerschaft einen Platz zur dauerhaften Ausstellung finden.