Der Johannischor birgt ein großes Geheimnis. Nahezu unsichtbar für die heutigen Besucher verstecken sich an den unverputzten Wandbereichen wertvolle Pinselvorzeichnungen für sechs lebensgroße Figuren.

Digitale Technik hilft karolingische Schätze zu sichern

Diese von den Fachleuten Sinopien genannten Umrisslinien sowie einige Stuckfragmente sind die einzigen Belege für die Existenz dieser einzigartigen Werke. Aus der Vergangenheit gibt es umfangreiche wissenschaftliche Dokumentationen über die Sinopien in Form von Strich- und Aquarellzeichnungen. Jetzt werden die Untersuchungsberichte in digitaler Form fortgeschrieben. In den vergangenen Monaten wurden für die Wand- und Gewölbemalereien im Johannischor digitale Bildpläne erstellt. Sie basieren auf entzerrten, hochauflösenden Fotos. Eine Technik, die erst in den letzten Jahren entwickelt wurde. In diese Pläne werden alle wichtigen Aspekte zum Bestand und Zustand der karolingischen Wandmalereien und Sinopien eingetragen. Sie sind unkompliziert für alle Projektbeteiligten zugänglich und nutzbar.

Bei den aktuellen Arbeiten im Obergeschoss des Westwerks geht es vor allem darum, die Schäden an den Malereien präzise und detailliert zu erfassen. Aus früheren Zeiten sind noch Konservierungsmittel und andere Stoffe im Putz enthalten und es muss genau geklärt werden, wie der heutige Bestand beschaffen ist. Erst dann können sinnvolle Maßnahmen für eine nachhaltige Sicherung ausgewählt und durchgeführt werden. Zurzeit vergleicht die Dipl. Restauratorin Katharina Heiling die Daten der Erfassung aus den 1990er Jahren mit dem heutigen Zustand.  Durch ihre Untersuchungen kann sie beispielsweise klären, ob es Verluste bei den roten Vorzeichnungen der Sinopien gibt, oder ob  Schadensprozesse festzustellen sind.

Wir werden hier über den weiteren Fortschritt dieser wichtigen Arbeiten berichten …