Jubiläum

Hochkarätiges Festprogramm

By 19. Juli 2021No Comments

Das einzige UNESCO-Weltkulturerbe in Westfalen, die ehemalige Benediktinerabtei Corvey, steht 2022 und 2023 im Licht eines besonderen Jubiläums: Am 25. September 822 – also vor 1200 Jahren – haben Benediktinermönche aus dem westfranzösischen  Corbie den Grundstein für ein strahlkräftiges klösterliches Leben am Weserbogen bei Höxter gelegt.

Die neue Abtei avancierte schnell zu einem wirkmächtigen Missionszentrum und zählt heute zu den herausragenden steinernen Zeugnissen monastischer Kultur. Ein lebendiger Glaubensort ist Corvey nach wie vor. Daher strahlt das Gesicht des Welterbes, die markante Doppelturmfassade des karolingischen Westwerks, Beständigkeit und Spiritualität aus. Im Jubiläumsjahr 2022/23 würdigt die Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus Corvey mit einem ansprechenden Festprogramm die geistliche und historische Bedeutung dieses Juwels. Die Feierlichkeiten vermitteln aber auch einen Eindruck davon, wie eine der kleinsten Kirchengemeinden Deutschlands einem so großartigen Bau- und Kulturdenkmal zu neuer Blüte verhilft. Eine Steuerungsgruppe unter der Leitung von Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek plant das Festjahr.

Das Welterbe Westwerk Corvey steht im Licht eines großen Jubiläums.                                        Foto: Sabine Robrecht

2022

Das Jubiläumsjahr beginnt genau an dem Tag, an dem die Mönche aus Corbie 1200 Jahre zuvor am Weserbogen eingetroffen waren: Am Sonntag, 25. September 2022, bildet ein Festakt den Auftakt der Feierlichkeiten.

Zu diesem Zeitpunkt soll möglichst auch die multimediale Erschließung des karolingischen Westwerks abgeschlossen sein: Ein wissenschaftliches Kompetenzteam des Erzbistums Paderborn unter der Leitung des ehemaligen Direktors des Diözesanmuseums, Professor Dr. Christoph Stiegemann, macht Corveys monastische Geschichte mit Hilfe moderner Technologien unter dem Leitwort „Von Engeln bewacht – die Himmelsstadt“ für ein großes Publikum erlebbar.

Weiter geht es im Jubiläumsprogramm mit einer kirchenmusikalischen Vesper am Montag, 3. Oktober 2022, zum Tag der Deutschen Einheit.

Ebenfalls im Oktober 2022 und auch im Mai 2023 führen Stadtarchivar Michael Koch und Stadtarchäologe Andreas König die Besucher durch Höxters Altstadt. Die beiden Experten erkunden mit ihren Gästen Corveyer Spuren in Höxter und erarbeiten zu den geführten Wanderungen auch eine Broschüre.

2023

Die Ökumenische Ansgar-Vesper zu Ehren des Heiligen am Sonntag, 5. Februar 2023, steht ganz im Zeichen des Jubiläums. Ansgar (801 – 865), verehrt als Apostel des Nordens, gehörte zu den Mönchen aus Corbie, die das Kloster am Weserbogen gründeten. Er war Leiter der Klosterschule der neuen Abtei und brach von Corvey aus zu seinen so erfolgreichen Missionsreisen in den Norden auf.

In den Monaten Februar bis November 2023 rückt eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Zeitreise“ – 1200 Jahre Corvey“ die historische und geistliche Bedeutung Corveys in den Blickpunkt. Ein musikalischer Rahmen rundet das Programm ab.

Corveys Schutzpatron, der Heilige Vitus, steht auch im Jubiläumsjahr im Mittelpunkt.         Foto: Sabine Robrecht

Am Sonntag, 18. Juni 2023, richtet ein Pontifikalamt zum Vitusfest mit dem Erzbischof von Paderborn, Hans-Josef Becker, den Scheinwerfer auf das Weltkulturerbe Corvey. Die Feierlichkeiten zu Ehren des Schutzpatrons des Corveyer Landes haben eine lange Tradition. Mit der Überführung der Gebeine des jungen Märtyrers von St. Denis nach Corvey 836 nahm die Vitus-Verehrung ihren Anfang.

Die Jüngsten erleben Corvey und die Strahlkraft dieses Glaubens- und Erinnerungsortes Ende August 2023 im Rahmen einer Kinderwallfahrt.

Zum Abschluss des Jubiläumsjahres steht am Mittwoch, 1. November 2023, der Corveyer Reliquienschatz im Mittelpunkt.

Weitere Projekte, geplant für das Jubiläumsjahr 2022/23, sind Orgelkonzerte, Veranstaltungen mit Künstlern und Partnerschaftstreffen mit Corbie und Sudbury.

Bei Konzerten erklingt die kostbare Springladenorgel, die nach fast fünf Jahren des Schweigens in die ehemalige Abteikirche zurückgekehrt ist und im Juni 2021 von Weihbischof Manfred Grothe festlich geweiht wurde.